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Samstag 27.8.2016

br wehrEs war ein heißer Sommertag, als die 25. Alpentour der Transalpfreunde begann. Zunächst sammelte sich der größte Teil der Teilnehmer in einem Hotel in Wehr am südlichen Rand des Schwarzwaldes. Das Hotel war direkt am Ortsrand und am Eingang des Wehratals gelegen - einer beliebten und kurvenreichen Motorradstrecke. Die über Landstraßen von Norden kamen, konnten also die Tagestour mit einer wahren Kurvenorgie ausklingen lassen. Dieses Jahr hatten wir zwar kein Tanzlokal in der Nachbarschaft, dafür aber einen direkten Eingang zum öffentlichen Freibad. Das war eine sehr sinnvolle Einrichtung bei diesen Temperaturen um die 30°. Die meisten Teilnehmer planschten ausgiebig herum, bevor sie sich zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant versammelten. Man ging früh ins Bett, denn der nächste Tag sollte mit über 500 km Fahrstrecke anstrengend werden.

 

 

 

 

Sonntag, 28.8.2016

br zeltplatzNach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir bei schönstem Wetter um halb 9 zur Anfahrt nach Briançon. Es wurde wieder richtig heiß. Aufgrund der großen Entfernung wurde fast ausschließlich auf Autobahnen gefahren. Es ging wie letztes Jahr vorbei an Lausanne, Genf und Annecy, dann allerdings weiter zum Frejus-Tunnel. Kurz danach auf italienischer Seite verließen wir die Autobahn und überquerten den einzigen Pass des Tages, den Montgenèvre. Immerhin die französische Seite machte wirklich Laune aufgrund der vielen schönen Kurven. So um 6 kamen wir auf dem Camping Les 5 Vallées bei Briançon an. Der Platz bot ausreichend Schatten. Wir konnten unsere Zelte neben dem Mobile Home aufbauen, in das ein Teil der Kameraden einzog. Den ersten Abend aßen wir wie jedes Jahr in einem Restaurant - dieses Mal in einer Pizzeria in Briançon - und waren uns nach dem Zahlen vollkommen sicher den Rest der Woche selbst zu kochen…

 

 

Montag, 29.8.2016

br agnelDas Frühstück mit Croissants und Baguettes war üppig wie von allen unseren Alpentouren gewohnt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, als wir nach Osten Richtung Italien aufbrachen. Kaum aus der Stadt raus begann die Kurvenorgie zum Izoard (2360 m) hoch. Eigentlich ist der Pass vor allem für seine auffälligen Geröllhalden bekannt. Aber die Kurverei dorthin ist auch erste Sahne. Nicht ganz so kurvig gings den nächsten Pass hoch, den Agnel, der an der Grenze zu Italien liegt. Der ist relativ unbekannt, obwohl er mit 2746 m der vierthöchste asphaltierte Alpenpass ist. Seine Reize liegen demzufolge in den phantastischen Aussichten. War bis dahin die Hitze erträglich, änderte sich dies beim Abstieg in die Poebene. Die mussten wir an ihrem äußersten Westrand von Saluzzo nach Pinerolo auf 30 km durchfahren. Aber es ging recht zügig voran, so dass wir bald wieder in kühlere Gefilde aufsteigen konnten. Eine Pause legten wir im Schiort Sestriere auf unglaublichen 2035 m Höhe ein. Da wurde es fast wieder frisch. Gefühlte 500 Kurven später und über den Montgenèvre kamen wir wieder zum Zeltplatz zurück. Nach einer kurzen Planscherei im Swimming-Pool begingen wir unseren Grillabend. Es wurde wieder wie gewohnt - dafür nun aber wesentlich preisgünstiger - geschlemmt.

Dienstag, 30.8.2016

br granonIrgendjemand hatte für heute was von Wetterumschwung erzählt, und in der Tat hatte es mehr Wolken als sonst. Also verlegten wir die für den letzten Tag geplante kurze Runde um Briançon auf heute und wollten bis zum frühen Nachmittag zurück sein. Das Gute war, dass der Regen ausblieb. Weniger gut war, dass wohl jemand bei der Planung den Denzel nicht richtig gelesen hatte. Denn der Col de Granon (2413 m), den wir von Ost nach West befuhren, stellte sich als knallharte Schot-terpiste heraus, die auch unseren erfahreneren Kameraden alles abverlangte: Einige Kilometer mit großen, losen Steinen und ein paar engen, steilen Kehren. Nach der Baumgrenze wurde es wieder angenehmer zu fahren und dann auf der Passhöhe - als der Asphalt anfing - die Belohnung mit wohl einem der gewaltigsten Panoramen in den Alpen. Die Westrampe endete dann in Briançon, wo wir uns im Zentrum erst mal eine Kaffeepause gönnten. Bereits am frühen Nachmittag waren alle zurück und konnten sich der Motorradpflege widmen oder ein paar Runden im Pool drehen. Weil in dem Mobile Home eine komplette Küche mit Ausrüstung war, konnten wir die im Carrefour um die Ecke gekauften Speisen kochen, und unsere beiden Hobbyköche gaben alles - wie immer.

 

 

 

Mittwoch, 31.8.2016

br telegraphHeute stand der berühmteste Alpenpass der ganzen Woche auf dem Programm: Der Galibier (2645 m), bekannt vor allem aus der Tour de France. Und in der Tat hatte man den Eindruck, hier findet das ganze Jahr über irgendein Fahrrad-Event statt. Wie beim Agnel bestach hier vor allem die Landschaft. Die wirklich schönen Kurvenerlebnisse konnte man eher am nördlichen „Zubringerpass“ dem Col de Télégraphe erleben. Nach einer Pause in Saint-Michel-de-Maurienne war eine Überraschungspassage angekündigt. Die Teilnehmer vom letzten Jahr konnten es sich schon denken: Die Nebenstraße zum Col de la Croix de Fer, mit der wir unsere Alpentour 2015 abgeschlossen hatten. Das war die mit den 46 Kehren auf 10 km - nur dieses Mal bergauf. Überraschung gelungen. Auf halber Strecke kamen wir auf die offizielle Passstraße und von dort ins Maurienne-Tal zurück. Über Télégraphe und Galibier gings an den Heimweg. Und hier erreichte uns der einzige Regen der Tour. Praktisch, dass die Hinfahrt im Trockenen erfolgt war. In Briançon war der Regen wieder rum.

Donnerstag, 1.9.2016

br parpaillonWas? Schon wieder Donnerstag und damit letzter Tag unserer Alpentour? Ja, so schnell kanns gehen. Nach den gewohnten einstelligen Temperaturen beim Frühstück erwartete uns ein weiterer sonniger Tag. Der Abschluss der Veranstaltung sollte wieder möglichst furios sein. Heute wollten wir den berühmten Parpaillon (2650 m) angehen, ein absoluter Kultpass - für Schotterfahrer. Und unsere Schottertruppe hatte in der Tat einen Riesenspaß: Herrliche Ausblicke und eine für Transalps geeignete Piste. Und dann dieser unbeleuchtete Tunnel über 500 m Länge mit vielen Pfützen und glitschigen Stellen. Aber anders als 2008, als wir mehr oder weniger blind hindurchschlidderten, hatten wir nun einige mit Zusatzscheinwerfern dabei. Viel Durchblick, aber nicht mehr das klassische Parpaillon-Feeling. Auf dem Rückweg gings über den Col de Vars (2109 m). Auf dieser Heizerstrecke konnten die letzten Noppen an den Reifen runtergefahren werden - soweit bis dahin nicht geschehen. Auch heute waren wir so zeitig zurück, dass die meisten noch mal in den Pool konnten. Berufstaucher Frank erteilte uns einen kostenlosen Tauchkurs. Tauchen lernen auf der Alpentour - das gibt’s nur bei uns :-)

 

Freitag, 2.9.2016

Das wars dann wieder mit unserer Alpentour. Nach dem Frühstück setzten sich die Teilnehmer bei nach wie vor sonnigem Wetter in Bewegung Richtung Heimat. Und wieder ging eine Veranstaltung zu Ende, von der wir mühelos bis zur nächsten Saison zehren können.

Organisation: Georg Spindler

Fotos: Marcus Scheytt, Mike Tschumper, Joachim Seith

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