Die anwesenden Transalp-Modelle von 1992 bis heute

Karfreitag, 6.4.2012

Vor ziemlich genau 20 Jahren trafen sich die ersten Transalpfreunde genau hier in Bad Wimpfen bei Heilbronn. Niemand hätte damals nur im Entferntesten ahnen können, was das noch alles nach sich ziehen würde. Z.B. werden die Kinder des ersten Paares, das sich durch uns kennengelernt hat, bald volljährig! Und wir fahren immer noch - Transalp, und ein Ende ist nicht abzusehen. Aber nun ist genug geschwelgt…

Panoramablick ins Tal vom Restaurant ausAm Spätnachmittag dieses relativ kalten, aber weitgehend trockenen Tages standen 20 Transalps in der Tiefgarage des 4-Sterne-Hotels Rosengarten in Bad Wimpfen. Wie bitte - 4 Sterne? Was geht denn da los? Aber, keine Angst - wir schwelgen jetzt nicht im Luxus. Wir hatten tatsächlich nur das angegliederte Gästehaus mit 2 Sternen gebucht. Aber wegen hygienischer Probleme hat man uns kurzfristig ins noble Haupthaus bei gleichen Preisen ausgegliedert. Ein ungeplantes, aber wirklich nettes Geschenk zu unserem Jubiläum. So nobel waren wir in den 20 Jahren noch nie untergebracht. Einige stürzten sich nach der unterkühlten Anfahrt sofort in die Sauna. Nach Kaffeeempfang und Einchecken gingen wir alle in die historische Altstadt in ein Restaurant, das sich keine 50 m vom ersten Transalp-Treffpunkt entfernt befand. Es war noch hell, so dass wir von der Terrasse dort einen traumhaften Blick ins Neckartal genießen durften. Wir ließen es uns beim Essen richtig gut gehen. Noch - denn der Wetterbericht verhieß nichts Gutes für den morgigen Tag. Wie es sich für ein 4-Sterne-Hotel gehört, rückten die Standhaftesten nach dem Essen noch in die Hotelbar ein und feierten im kleinen Kreis weiter bis nach Mitternacht.

Karsamstag, 7.4.2012

Nach einem Frühstück, das qualitativ wohl alle Rekorde der letzten 20 Jahre brach, packten wir uns warm ein und machten uns fahrbereit. Es hatte nur wenige Grad über Null, und der Himmel war wolkenverhangen. Zunächst gings zum obligatori-schen Gruppenbild in die Altstadt, wo vor 20 Jahren die ersten 7 Transalps standen, und wo wir uns schon bei den Jubiläums-treffen 1997 und 2002 hingestellt hatten. 

Erste Pause in Eddi's Biker Residenz

Danach setzte sich die Gruppe in Bewegung Richtung Schwäbischer Wald, immer begleitet von dunklen Wolken. Nach 20 Autobahnkilometern schwenkten wir in die ersten Kurvenkombinationen ein. Da es unerwartet trocken blieb, konnte sich der erhoffte Fahrspaß voll einstellen. Für die weiter Gereisten wurde schnell klar, warum der Schwäbische Wald das regionale Motorradparadies der Stuttgarter ist: Enge und kurvige Sträßchen, soweit das Auge reichte. Und - das gabs schon mal 2006: Weil der Wetterbericht so negativ war, blieben viele der Osterurlauber zu Hause, so dass wir die Straßen weitgehend für uns hatten. Es war auch gut so, dass wir ordentlich was „arbeiten" konnten, denn die Kälte kroch immer mehr durch die Klamotten. So kam die erste Kaffee-/ Vesperpause um 11 Uhr in der größten Motorradkneipe der Region gerade recht. Jetzt war erst mal ordentlich aufwärmen angesagt. 1,5 Stunden sollte die Pause dauern.

An der ehemals höchsten Brücke EuropasUm halb 12 ging es weiter kreuz und quer durch die Wälder nach Nordosten ins Hohenlohische. Es handelt sich hierbei um einen Mittelgebirgszug, der die südliche Grenze des fränkischen Sprachgebiets markiert. Die Kurven wurden nicht weniger, dafür die Straßen stellenweise nass. Kurz vor Langenburg konnten wir schon von weitem die sprichwörtlich größte Sehenswürdigkeit dieser Veranstaltung bestaunen: Die Kochertalbrücke. Fast 30 Jahre lang war sie mit 178 m die höchste Brücke Europas, bevor sie vor wenigen Jahren in Südfrankreich übertroffen wurde. Es war schon faszinierend, wie wir sie schon kilometerweit vorher sahen und dann immer näher kamen um  kurz davor mit senkrechtem Blick bei einer Fotopause zu verharren.

Unsere Gruppe in Langenburg15 Minuten später saßen wir bei der zweiten Pause in Langenburg in einem Panorama-Café und wärmten uns erneut auf. Um 15 Uhr starteten wir zur letzten Etappe, zunächst durchs romantische Jagsttal und dann beim berühmten Ort Berlichingen über den Hohenlohekamm nach Süden ins Kochertal. Hier erwartete uns das letzte Highlight der Tour: Eine ehemalige Bergrennstrecke, die zudem noch trocken war. Ein letztes Mal für heute konnten wir es kurventechnisch so richtig krachen lassen, bevor wir die letzten 30 km über die A6 zurück ins Hotel fuhren.

Zwischen 17 und 19 Uhr verbrachten die Teilnehmer die Zeit mit saunieren, mittagsschlafen, in der Bar abhängen und im Swimming-Pool der angegliederten Solethermen plantschen. Nach diesem perfekten Tag rückten wir zum Abendessen in der Hotelgaststätte ein. Das Besondere dieses Mal war eine kleine Feierstunde mit Danksagung an unsere mittlerweile ansehnliche Anzahl von Jubilaren, die schon über 10 Jahre dabei sind. Das konnte es ja beim letzten Jubiläumstreffen nicht geben. Ebenso gibt es immer mehr Leute, die schon an 20 und mehr Veranstaltungen teilgenommen haben (Mike mit 32!). Und natürlich müssen wir unsere älteste Teilnehmerin Karin erwähnen, die mit 62 (!) Jahren den Führerschein gemacht hat, mittlerweile die 70 überschritten hat und immer noch munter mitfährt. OK, OK - das klingt jetzt nach etwas Vereinsmeierei. Aber so ein Jubiläum haben wir nun wirklich nicht alle Tage. Und man wird ja wohl ein bisschen stolz sein dürfen ;-)

Nach dem Essen besetzte der „dynamischere" Teil wieder die Hotelbar und ließ die Veranstaltung feuchtfröhlich ausklingen. 

Ostersonntag, 8.4.2012

Ein letztes Aufwärmen in der Sonne vor dem StartDer Tag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und schien den Wetterberichten nach wie vor die „Zunge rausstrecken" zu wollen. Wer allerdings die Nase zum Fenster rausstreckte, merkte sehr schnell, dass es bitterkalt war - knapp über 0°. Also erst mal ausgiebig frühstücken und hoffen, dass es sich bis zum Start etwas erwärmt hat. Diese Erwartung sollte nur minimal erfüllt werden. Es wurde bis zu 6° „warm". Da holte sich noch mancher bis zur Ankunft zu Hause eine laufende Nase. Trotzdem war es wieder mal ein wunderschönes Treffen, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

Organisation: Georg Spindler

Fotos: Ingo Tiegs, Peter Göbelt, Christian Perl 

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