Erstes richtiges Gruppenbild1993 war ein Jahr der Superlative, des echten Aufbruchs. Keiner hätte nach den Anfängen jemals gedacht, dass die Entwicklung nach so kurzer Zeit regelrecht „explodieren“ würde. Die organisatorischen Herausforderungen hatten wir allerdings voll im Griff…

9. - 12.4.1993 Ostertreffen in Senftenberg

Ostern fand unser erstes Treffen im Enduroland Senftenberg „hinter“ Dresden statt. Auf einem weitläufigen Gelände konnten wir unter Instruktion unsere ersten richtigen Enduro-Erfahrungen machen. Aber das Beste: Trotz der absoluten Randlage kamen 21 Transalp-fahrer/-innen aus ganz Deutschland! Und mit unserem ersten Thüringer haben wir die Wiedervereinigung abgeschlossen ;-) 

Kein Vergleich mehr zum Vorjahr.  

Abendszene auf dem Zeltplatz11. - 13.6.1993 Sommertreffen bei Hannover

 

Im Juni gings genauso weiter. 27 Transalps fanden sich bei Hannover ein. Im Rahmen einer Orientierungsfahrt konnten wir die Region kennenlernen und streiften u.a. das Weserbergland. Die gemeinsame Rückfahrt zum Zeltplatz war für alle absolut überwältigend: Eine schier endlose Schlange von Transalps. 

 

 

 

 

Mont Chaberton - am gespaltenen Felsen7. - 14.8 1993 Die 1. Westalpentour

Die Alpentour im Anfang August setzte die stürmische Entwicklung nahtlos fort. 24 Transalps waren dabei. Das erste Highlight war die Besteigung des Mont Chaberton, damals mit 3066 m die höchste befahrbare Piste in den Alpen. Von neun, die es versuchten, schafften es gerade mal fünf mit hohen Materialverlusten. Immerhin fand die Geschichte Einzug in den Tourenfahrer mit einem 1-seitigen Bericht. Die anderen befuhren in dieser Zeit erstmals die Assietta-Kammstraße. Über den Col de la Bonnette  ging es zum zweiten Basislager bei Cuneo. Von dort fand die erste Befahrung der Ligurischen Grenzkammstraße statt. Immerhin 14 Teilnehmer/ -innen waren dabei - und diesmal ohne nennenswerte Materialverluste.

 

 

Unser Lager - ein Superlativ jagt den anderen27. - 29.8.1993 1. Internationales Transalp-Treffen (ITT) in Luxemburg

Ganz ungeplant wurden wir vom holländischen Transalp-Club zum ersten Internationalen Transalptreffen in Luxemburg eingeladen. Hier waren ca. 90 Motorräder beteiligt - davon 41 aus Deutschland! Überrascht waren wir von den Holländern. Wir fanden da mitnichten einen Transalp-Club unserer Prägung vor, sondern einen wilden Haufen von Motorrädern aller Marken bis hin zur Ducati. Der Präsi fuhr Africa-Twin. Die meisten von uns fanden diese Tatsache nur urig. Dennoch fanden manche so einen gemischten Club unheimlich originell, was in der allgemeinen Begeisterung aber nicht auffiel… Per Funkkoordination konnten wir im großen Konvoi alle zusammen durch traumhafte Mittelgebirgslandschaften fahren. Die Eindrücke waren einfach unvergesslich…  

25. - 26.9.1993 Herbsttreffen bei Penzberg 

Der Rasen war dann doch etwas mitgenommen...Das Transalp-Jahr 1993 nahm einen originellen Ausklang. Einer der Aktiven von 1992 hatte nach den Erlebnissen des Vorjahres vorgeschlagen das Herbsttreffen bei ihm im Garten bei Penzberg in Oberbayern abzuhalten - ähnlich wie das Sommertreffen, an dem er ein Jahr davor teilgenommen hatte. Nachdem er auf den Veranstaltungen 1993 verhindert war, konnte er sich überhaupt nicht ausmalen, wie weit wir uns in dieser kurzen Zeit entwickelt hatten… Na ja, der Garten war dann schon etwas strapaziert. Aber die Tour durchs Voralpenland mit 24 Teilnehmern war ganz nett, und das Spanferkelessen im Mannschaftszelt auf dem Rasen der krönende Abschluss. Nur von dem Organisator haben wir nie wieder etwas gehört…

Damit ging die erste „richtige Transalp-Saison“ zu Ende. Also mangelndes Organisationstalent konnte man uns schon damals wirklich nicht nachsagen. Trotz den explosionsartig gestiegenen Teilnehmerzahlen hatten wir die Lage voll im Griff. Und damit das auch so bleiben sollte, beschlossen die Aktivisten auf Ihrer Sitzung zum Jahresende weiter reichende organisatorische Maßnahmen. Zum Jahresausklang hatten wir dann einen Präsidenten mit Stellvertreter nebst fünf Regionschefs, von denen jeder einen Stammtisch leitete und vor Ort um neue Mitglieder warb. Dennoch wollten wir kein Verein sein… Aus heutiger Sicht kann man es nur noch als naiv bezeichnen, dass wir nicht sehen konnten oder wollten, wo das alles unweigerlich hinführt… Aber erst mal sonnten wir uns in den Erfolgen.