Freitag, 27.5.
Es war sauheiß bei 32° im Schatten..
..denn schließlich war Ende Mai noch kein Mensch diese hochsommerlichen Temperaturen gewohnt. Und schon gar nicht auf der sonst so rauen Schwäbischen Alb, auf der dieses Jahr unser Frühlingstreffen stattfand. Immerhin fanden bis zu 30 Teilnehmer/-innen mit bis zu 22 Transalps den Weg auf den Zeltplatz bei Ulm nahe der A 8. Und so bestand das Hauptproblem zunächst mal darin ein schattiges Plätzchen zu finden, in das man sich bis zum Abklingen der grössten Hitze hineinlümmeln konnte. Nur gut, dass zwei der Teilnehmer mit Familie und Wohnwagen angereist waren. So boten die Caravans einigermaßen Schutz auf der um diese Zeit schattenlosen Wiese.
Ab 18.00 begann dann die Grillerei. Es boten sich bald Szenen wie auf unseren Alpentouren, wo jeder im Campingstuhl oder auf dem Boden sitzend die köstlichen Steaks und Würstchen zu sich nahm. Natürlich kamen das Fröhliche Beisammensein und die allgemeine Kennenlernerei der Neuzugänge nicht zu kurz. Die Stimmung währte noch eine ganze Weile. Irgendwann stellten wir fest, warum das Klima auf der Alb als „ausgeglichen“ bezeichnet wird: So wie man tagsüber schwitzt, so friert man nachts… Bei den einstelligen Temperaturen waren bis Mitternacht die letzten in den Schlafsäcken.
Samstag, 28.5.
Ein herrlicher Frühlingstag stand uns bevor. Keine Wolke zeigte sich am Himmel, und so fuhr der gesamte Pulk nach der Morgentoilette in eine urige Kneipe ins Dorf zum Frühstück. Die Kneipe war mit unserer Gruppe zwar bis zum Rand voll. Das Frühstück war allerdings erste Sahne. Die Rama-Werbung ist nichts dagegen. So gesättigt begannen wir um 10.00 Uhr unsere Rundfahrt.
Es ging auf kurvigen und idyllischen Landschaften über Blaubeuren und Münsingen ins berühmte Lautertal, wo wir unsere erste Pause einlegten. Dabei zeichnete sich schon ein ähnlicher Hitzetag ab wie gestern. Wie an Ostern fuhren wir nicht nur durch das Tal weiter, sondern auch die eine oder andere Steige. Zumeist waren wir auf einsamen „Geheimtipp-Sträßchen“ unterwegs (die Domäne der Transalp...).
Gegen Mittag liefen wir bei Riedlingen in eine schön gelegene Gaststätte ein. In Anbetracht der 34° wussten wir den schattigen Biergarten mit Blick auf einen wunderschönen Weiher sehr zu schätzen - kurzum, die Idylle war perfekt.
Gut gefüllt wurde die Tour fortgesetzt. Zunächst befuhren wir eine einfache Schotterpiste oder auch „nicht asphaltierte Verbindungsstraße“, was angesichts der Trockenheit in eine ziemlich staubige Angelegenheit ausartete. Wieder auf dem Asphalt überquerten wir den Albhauptkamm und erreichten nach einer Stunde unser kulturelles Etappenziel, die Bärenhöhle.
Hierbei handelt es sich um eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Bekannt wurde sie auch durch die Rekonstruktion eines ihrer ehemaligen Bewohner - einem Höhlenbären, dessen Skelett nun die Touristenmassen bestaunen dürfen. Bei dieser Gelegenheit lernten wir gleich, dass die ausgestorbenen Bären aufgerichtet bis zu 3 m groß wurden, aber reine Vegetarier waren. Unsere Vorfahren mussten also bei einer Begegnung mit diesen Kameraden nur schauen, dass sie sich schnell genug von ihrem Pilzkörbchen lösen konnten…
Die Albfläche ist abgesehen von der Umgebung der wenigen Flussläufe eine sehr kurvenarme Region. Ganz anders an ihrem Nordrand, wo sie sich sehr steil ins Tal herabsenkt. Und hier befinden sich die vielen Steigen (Bergstraßen), die vor allem unter Motorradfahrern sehr beliebt sind. Das heißt, nach der kulturellen Einlage war nun der Kurvenpart dran. In der Gegend um Bad Urach konnten wir diverse Steigen rauf und runter fahren und endlich so richtig den Schräglagen frönen. Das letzte Stück ging aufgrund der fortgeschrittenen Stunde über den kurvigsten Teil der A 8, dem berühmten Drackensteiner Hang - bekannt aus dem Verkehrsfunk. So kamen wir zeitig genug in unserem Lager an, dass sich die Wasserfreunde in den Swimming-Pool des Zeltplatzes stürzen konnten. Vor allem die drei pubertierenden Teenager waren begeistert von den Wasserspielen.
Das Abendessen nahmen wir auf der Terrasse der Pizzeria ein, die direkt neben dem Zeltgelände stand. Es ging hier also noch mal richtig gepflegt zu. Die Uhr zeigte fast 12 Uhr, bis die Kälte uns wieder in die Zelte und Wohnwägen trieb.
Sonntag, 29.5.
Ein weiterer heißer Sommertag kündigte sich an. Nach dem gewohnt guten Frühstück in der Bauernkneipe stand der Abbau der Zelte an. Hier zahlte es sich nun aus, dass unser Platz morgens im Schatten stand. Denn bereits kurze Aufenthalte in der Sonne ließen den Schweiß in Strömen fließen.
Und wieder ging eines unserer beliebten Zelttreffen zu Ende - nach langer Zeit mal wieder ohne einen einzigen Regentropfen.
Organisation: Andreas Klein, Georg Spindler
Fotos: Detlef Kaiser, Georg Spindler
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