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Freitag, 28.1.

Die Geschichte beginnt fast so wie viele andere auf dieser Homepage:

Es war ein kühler Freitag Nachmittag, als sechs Transalpfahrer aus verschiedenen Regionen Deutschlands und der Schweiz nach und nach in einem Hotel im Bayerischen Wald zusammen trafen. Aber bereits hier enden die Gemeinsamkeiten mit anderen Veranstaltungen. Denn die Mittagstemperatur betrug -4°. Bis der letzte kurz vor 18.00 Uhr eintraf, war das Thermometer unter -10° gefallen. Wenigstens war es trocken...

Es handelte sich nämlich um eine Veranstaltung der besonderen Art - der gemeinsamen Teilnahme am Elefantentreffen, dem grössten Wintermotorradtreffen der Welt. Die ganze Sache war von uns eigentlich nie geplant und auch in keinem Jahresprogramm vermerkt. Ebenso hatten wir hierfür auf jegliche Werbung verzichtet. Es dachte schließlich keiner, dass da wirklich was zustande kommt. Erst auf dem Herbsttreffen kristallisierte sich das Vorhaben langsam heraus - aber immer halt unter ein paar wenigen „Abenteurern“, die sich gegenseitig durch Mund-zu-Mund-Propaganda zusammen fanden. Und so kam die stattliche Zahl von immerhin 6 Teilnehmern zustande.

Bereits am Nachmittag war ein Vorauskommando in den Talkessel gefahren und hatte zwei der Zelte aufgebaut, eine Feuerstelle (1 m Schneehöhe) ausgehoben und einen Teil des Holzes und des Strohs organisiert. Unser Platz war damit eindeutig „reserviert“. Wir konnten uns also beruhigt im Hotel zu Bett legen. Ab morgen früh sollten wir aus dem Dauerfrost nicht mehr rauskommen.

Samstag, 29.1.

et aufbauEs war ein wunderschöner Samstag Morgen bei -17°. Also genau die richtigen Temperaturen für das legendäre Treffen. Die kurze Anfahrt hatte etwas Unwirkliches. Unsere Gruppe durchfuhr herrliche, schneebedeckte Gebirgslandschaften. Die Straßen waren trocken und sorgten so für ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Bald standen wir vor dem Eingangsbereich und checkten uns ein. Die Sonne schien, und die unglaublichen Eindrücke mit den Tausenden von Zelten und Motorrädern im Tiefschnee knallten richtig rein.
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Aber zuerst hieß es anpacken. Das Gepäck von drei Teilnehmern sowie zwei Transalps mussten hinunter getragen werden (die Wege waren total vereist). Also schon mal keine Zeit zu frieren. Und dann brauchten wir für die lange Zeit im Freien jede Menge Holz, das dann auch noch zersägt werden musste. 

 

 

 

Um 11.00 war es dann soweit: Wir konnten unseren ersten selbstgekochten Kaffee am Lagerfeuer genießen. Die Organisatoren Karsten und Mike hatten ganze Arbeit geleistet. Es fehlte an nichts: Kaffee, verschiedene Tees, Milch, Zucker, Geschirr, Besteck, Campingstühle, Grillrost. Und nach dem Kaffee trinken ging es fast nahtlos zur Goulaschsuppe über. Bei Mittagstemperaturen in der Sonne knapp unter dem Gefrierpunkt fingen die ersten schon wieder an ein Mittagsschläfchen am Feuer zu begehen - so gemütlich ging es zu.   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Nachmittag starteten wir alle zu unserem Erkundungsgang durch den Talkessel. Was es da alles an kuriosen Motorrädern und Menschen gab, kann man nirgendwo sonst auf der Welt sehen. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir alles durch hatten. 

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Urige Motorräder….

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Ganz lustig war auch noch die Geschichte mit den Tagesgästen. Am Nachmittag fielen sie in Scharen ein. Nicht nur zahlreiche Familien aus der Umgebung, sondern auch der Kegelverein und die Landfrauen waren gekommen um die „Spinnerten zu schaun“. Und die Dorfjugend ging heute Abend nicht in die Disco, sondern hierher. Die Motorradfahrer nahmen es gelassen. Ganz homorvolle stellten Schilder mit der Aufschrift „Bitte nicht füttern“ vor ihr Lager….   

 

 

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Der Talkessel von unserem Lager aus

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Der Talkessel von der anderen Seite

 

 

 

 

 

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Zurück an unserem Lagerfeuer ging die Schlemmerei weiter. Im Laufe des Abends wanderten noch etliche Saitenwürste (natürlich mit Brot und Senf), Steaks, Kaffees, Tees, Glühweine, Schokoladen, Kekse, Gebäck u.v.a.m. in unsere Mägen. Lediglich der Alkoholkonsum hielt sich in Grenzen. Es war trotz der zweistelligen Minusgrade urgemütlich um unser schönes Feuer. Zu fortgeschrittener Stunde stimmten wir noch eine ganze Reihe deutscher Rock- und Schlagertexte ein. Der Einzug in die Zelte fiel nicht ganz leicht - mussten wir doch von unserem schönen Feuer weg. Aber kurz nach 12 waren alle feste eingemummelt. Unsere Nachbarn - ein portugiesischer Club (!) - begleiteten uns noch mit ihren Volksweisen in den Schlaf. Ansonsten war es erstaunlich ruhig. Ein letztes Mal konnten wir noch die unwirkliche Szenerie mit den ca. 100 Lagerfeuern im Talkessel genießen.

 


Sonntag, 30.1.2005

„Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur eine falsche Ausrüstung“. Nie hat sich der Satz wohl so bewährt, wie an diesem Wochenende. Die meisten hatten tatsächlich gut geschlafen - bei -12°. Kaum aufgestanden brannte schon wieder unser Feuerchen. Aber so richtig mit Ausspannen war nicht. Wir hatten eine Menge zusammenzuräumen und hochzutragen - inkl. der zwei Transalps. Man konnte so gut wie keinen Meter ohne fremde Hilfe zurück legen, so eisig war es. Es war dann auch schon fast Mittag, als wir fortkamen. Nach ca. 20 km durch den schneebedeckten Bayerischen Wald kehrten wir zum kombinierten Frühstück-Mittagessen ein. Wir ließen es uns noch mal richtig gut gehen, bevor wir uns trennten. Es hatte zumindest in Niederbayern sonniges Winterwetter mit Mittagstemperaturen knapp unter 0°. Die kurioseste Veranstaltung in unserer Geschichte ging damit zu Ende. Ob es dazu wohl noch eine Wiederholung gibt…?

Organisation: Karsten Booß, Mike Tschumper

Fotos: Ingo Tiegs, Mike Tschumper, Steven Neubert 

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