Wie war das noch mal letztes Jahr? Bis kurz vor unserem Ostertreffen hatte der Winter Deutschland fest im Griff? Das sollte uns jetzt nicht mehr passieren! Der 1. Mai lag sehr geschickt, und so verlegten wir unser erstes Treffen kurzerhand mitten in den Frühling hinein, in der Hoffnung auf entsprechende Temperaturen. Aber es sollte zunächst ganz anders kommen…

Samstag, 29.4.

al terrasseBei Regen und Temperaturen deutlich unter 10° kamen im Laufe des Nachmittags unsere Teilnehmer im Hotel in Balderschwang auf ca. 1000 m Meereshöhe an. Die Stimmung war zwar gut. Aber als der Regen immer mehr in Schnee überging, wurde es manchen schon mulmig. Die letzte Gruppe kam um 18.00 Uhr im dichtesten Schneetreiben an und berichtete von Schneematsch auf dem Riedbergpass. Und das Schneetreiben wurde immer dichter… 

Also erst mal keine allzu guten Voraussetzungen für ein Frühlingstreffen, zumal der Wetterbericht fürs gesamte Wochenende schlechtes Wetter voraus gesagt hatte. Aber darüber wollten wir uns vorerst keine Gedanken machen, sondern begingen unser Abendessen mit Fröhlichem Beisammensein am offenen Kamin. Ein ansässiger Entertainer sorgte mit seine Ziehharmonika, ländlicher Musik und Witzen für Unterhaltung. Das Transalpfreunde-Adventure-Team berichtete von seinen Vorbereitungen für die anstehende Marokko-Tour (Start in einer Woche). Zumindest der Abend war gerettet…

Sonntag, 30.4.

al reifDer erste Blick aus dem Fenster ließ sich gut an: Blauer Himmel und keine Wolke am Himmel. Nach dem gestrigen Tag und den Prognosen trauten wir unseren Augen kaum. Ein erster Dämpfer erfolgte beim Rausgehen: Es war bitterkalt. Die Bordthermometer zeigten zwischen -7° und -9° an. Nach dem Schneetreiben sahen die Transalps auch entsprechend aus. Aber die Sonne nahm immer mehr Raum im Tal ein, so dass ein schöner Tag zu erwarten war. Und in der Tat waren die Temperaturen schon deutlich über dem Gefrierpunkt, als sich die gesamte Teilnehmerschaft nach dem Frühstück auf dem Weg zur großen Voralpenrundfahrt machte.

 

 


al alpenblick

 

 

Die Sonne schien satt, und alle Straßen waren trocken, so dass wir die Landschaftseindrücke voll genießen konnten. Es ging kurz nach Österreich rein und dann über einen Schlenker auf die Deutsche Alpenstraße nach Osten. 

 

 

 

 


al oberjoch

 

Das erste Highlight war das Oberjoch bei Sonthofen. Hier handelte es sich um traumhafte 3.-Gang-Kurven. D.h., man konnte nur mit Gasgriff ohne bremsen und schalten alle Kurven zwischen 40 und 60 km/h z.T. auf der letzten Rille nehmen. Und das Beste: Aufgrund des üblen Wetters der Vortage und der schlechten Prognosen hatten wir die Straße fast für uns allein. Normalerweise wälzt sich an so einem Wochenende die Blechkaravane über den Pass, so dass ein Genuss kaum möglich gewesen wäre. Die leeren Straßen setzten sich den ganzen Tag über fort, so dass wir die Schönheiten der Region optimal erfahren konnten. Wir genossen die Bergwelt, ohne uns aufs Kolonnenspringen konzentrieren zu müssen.  

 

 

al mittag

Weiter ging es durchs Tannheimer Tal. Gegen Mittag kehrten wir in einem Restaurant in Weißenbach/ Österreich ein. Die Temperaturen in der Sonne waren mittlerweile so hoch, dass wir ohne Probleme im Freien essen konnten. Die ersten Teilnehmer saßen bereits im T-Shirt da. Danach ging es weiter durchs schon richtig alpine Namlos-Tal. Man wähnte sich fast schon auf der Alpentour: Viele und angenehme Kurven, Bergwelt und natürlich die Sonne. Wir machten noch eine Kaffeepause am Plansee bei Reutte, bevor wir uns auf die Rückfahrt begaben. Es ging dann wieder übers Tannheimer Tal und das Oberjoch zurück. Die ersten Ansässigen hatten das mit dem schönen Wetter mittlerweile erkannt und nutzten wie wir die relativ leeren Straßen. Der Haupt-Touristenstrom blieb aber immer noch aus, so dass wir weiterhin den Kurvenerlebnissen frönen konnten. Die Rückfahrt ging nun über den Riedbergpass - mit 1420 m Deutschlands höchster. Hier beeindruckten nicht mal so sehr die Schräglagen als mehr die beachtlichen Steigungen (und Gefälle) - und natürlich oben die großen Schneemengen. Bei den letzten Sonnenstrahlen kamen wir wieder im Hotel an.

Der Abend fand nun ohne Alleinunterhalter statt, was niemand richtig bedauerte. Dafür konnten wir uns das Video unserer Rundfahrt, das Bodo während der Fahrt aufgenommen hatte, im Fernseher anschauen. Kurzum: Ein perfekter Tag ging zu Ende.  

Montag, 1.5. (Maifeiertag)

Das Wetter war heute genauso sonnig wie gestern. Nur die Temperaturen waren nun über dem Gefrierpunkt. Schöner kann man ein Frühlingstreffen nicht beenden. Nach der mehr oder weniger schweren Trennung machten sich die Teilnehmer wieder auf die Heimreise - nunmehr mit sonnigen Kilometern vor sich.

Organisation: Hartmut Raddatz

Fotos: Georg Spindler

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