Freitag 29.6.
Irgendwie ist das ja schon etwas verrückt mit dem Wetter. Hatten wir auf unserem Frühlingstreffen vor zwei Monaten den reinsten Sommer, herrschte nun ein ausgeprägtes Frühlingswetter. Na ja, wenigstens regnete es nicht, als sich die 21 Transalpfahrer/-innen auf dem Zeltplatz des Freizeitzentrums von Meiningen im Thüringer Wald einfanden. Und die Temperaturen waren soweit in Ordnung als man beim Zelte aufbauen nicht ins Schwitzen kam. Nur die Wasserratten hatten keine allzu große Lust sich ins dazu gehörige Freibad zu stürzen. Das gemeinsame Abendessen fand dann innerhalb der angrenzenden Schwimmhallengaststätte statt (wie es sich für ein Frühlingstreffen gehört…).
Samstag, 30.6.
Unser Frühstück nahmen wir heute anders als auf den meisten anderen Wochenendtreffen nicht in einer Gaststätte ein, sondern bereiteten es selbst zu, wie auf unseren Alpentouren. Die Zeltplatzleitung hatte uns Stühle und Tische zur Verfügung gestellt, und Organisator Bodo hatte uns die erforderlichen Nahrungsmittel für ein richtig gutes Frühstück organisiert. Kaffee konnten wir in der Zeltplatzküche kochen. Es war auch wirklich schön, bis die ersten Regentropfen aufkamen. Aber man konnte sich ja mit Käppis, Kapuzen und Regenschirmen behelfen…
Der Regen hielt allerdings nicht lange an, und so konnten wir trockenen Reifens unsere gemeinsame Rundfahrt durch den Thüringer Wald starten. Es ging zunächst nach Suhl, dessen augenscheinlichste Hauptsehenswürdigkeiten wohl nun die Brücken der nagelneuen Autobahn sind, und dann tiefer ins Gebirge rein. Die Straßen waren schön kurvig - nur leider noch nass vom Regen vorhin. Und irgendwie wollten die Temperaturen partout nicht richtig über die 10°-Marke steigen - halt doch ein kühles Eckchen hier. Da waren dann doch einige schon richtig froh, als wir zu unserem Kulturprogramm, einer typisch thüringischen Glasbläserei kamen. Die Leute hatten eigens wegen uns aufgemacht und führten uns gleich live vor, wie die Sache vonstatten geht. Es wurden hier vor allem z.T. äußerst filigrane Zierartikel hergestellt - vorwiegend Tierfiguren.
Der kulturelle Höhepunkt unserer Rundfahrt war allerdings kulinarischer Natur: Die Einnahme der berühmten Thüringer Bratwurst. Hierzu überwanden wir zahlreiche Berge und Täler mit wunderschönen Kurven, wenig Verkehr und einer idyllischen Landschaft wie aus dem Prospekt. Die Straßen waren weitgehend trocken, so dass wir die Fahrerei genießen konnten. Um die Mittagszeit erreichten wir dann Lauscha, ein wirklich bemerkenswertes Städtchen. Zum einen fielen die zahlreichen mit grauen Schindeln verkleideten Häuser auf. Zum anderen erstreckte sich Lauscha anscheinend über mindestens 10 km durch enge Täler und über einen Berg hinweg und schien aus nur einer Straße zu bestehen. Eine wirklich seltsame Sache…
Aber nun zur Kultur. Am Ortsausgang an einer Sommerrodelbahn trafen in einem Schnellimbiss wir auf die Thüringer Bratwurst. Natürlich ließ es sich keiner nehmen eins oder zwei Exemplare davon zu essen. Und nachdem da diese Rodelbahn war, mussten sich gleich ein paar Abenteuerfreudige damit zu Tal stürzen - auf jeden Fall eine Gaudi für jung und alt. Einziger Nachteil: Der Imbiss war zu klein für uns, so dass wir im Freien sitzen mussten. Und so langsam kroch halt schon die Kälte durch die Klamotten. Deshalb legten wir auf dem Rückweg eine Kaffeepause in einer urigen Kneipe ein - gerade richtig als es zu regnen anfing…
Es ging dann weiter Richtung Meiningen, aber mit einem Abstecher nach Oberhof, dem Wintersportzentrum, wo schon mehrere Weltmeisterschaften zu diversen Wintersportarten ausgetragen wurden. Und da ließen wir es uns nicht nehmen die berühmte Sprungschanze anzuschauen. Auch aus der Ferne ist sie immer noch sehr beeindruckend mit ihren über 300 Metern vom Startturm bis zum Auslauf.
Wieder am Zeltplatz angekommen ging es ab 20 Uhr zum Abendprogramm. Hier erwartete uns eine Besonderheit: In Meiningen war Stadtfest, und so machten wir uns alle zu Fuß auf das erste Stadtfest in unserer 15-jährigen Geschichte zu besuchen.
Neben ausgiebigem Essen bei nunmehr ganz passablen Temperaturen und trockenem Wetter im Freien wurde eine Motorrad-Seiltanz-Show geboten. Die meisten von uns hatten so etwas noch nie gesehen: Bis zu drei Motorräder fuhren gleichzeitig auf Seilen, die in 30 Meter Höhe zwischen den Häusern gespannt waren. Und da es zu diesem Zeitpunkt schon dunkel war und man deshalb die Seile schwer erkennen konnte, sah es aus, als wenn die Teile zwischen den Dächern schwebten - einfach irre.
Sonntag, 1.7.
Anders als am Vortag wurde uns der schönste Sonnenschein beschert, was der Frühstücksstimmung enorm zugute kam. Die ersten fingen dann beim Zeltabbau schon wieder an zu schwitzen… Aber es half alles nichts: Das Treffen ging zu Ende. Na wenigsten hatten alle wunderschöne Touren zu ihren Heimstätten vor sich. Das war jetzt mal eine Veranstaltung mit einem wirklich ungewöhnlichen Programm.
Organisation: Bobo Lubensky
Fotos: Hartmut Raddatz, Georg Spindler
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