do23 Titel

Samstag 26.8.2023
Do23 SaDie nach 2001 und 2010 nunmehr dritte Dolomitentour der Transalpfreunde war angebrochen. Unsere Stammleser wissen schon, dass wir die Alpen traditionell von Ost nach West „durcharbeiten“. Nun waren wir wieder in dieser kurvenreichsten Region unterwegs. Die Beteiligung vom letzten Jahr konnten wir einholen, aber nicht toppen. Dafür erreichte der Frauenanteil (an Selbstfahrerinnen) mit 30% einen absoluten Rekord (ever), was sich wirklich positiv auf die Gesamtstimmung auswirken sollte.

Wie gewohnt sammelten wir uns in einem Hotel nahe der deutschen Südgrenze - dieses Mal bei Kempten. Das Wetter war leider ziemlich regnerisch. Aber der Vorteil der Hotels ist, dass wir im Trockenen nächtigen konnten. 2010 sammelten wir uns noch auf einem Zeltplatz…

Sonntag 27.8.2023
Do23 SoDer Sonntag begann, wie der Samstag geendet hat - mit Regen. Also alle rein in die Gummianzüge und los. Trotz Regen wollte keiner auf die Autobahn - echte Biker halt :-) So fuhren wir auf Bundesstraßen durchs wunderschöne Oberbayern. Wenigsten war relativ wenig Verkehr. Zwischendrin hörte sogar der Regen kurz auf… An der ersten Pause am Zirler Berg hatte er uns allerdings wieder. Vor 13 Jahren hatte das Panorama-Café geschlossen, dieses Mal nicht. Wir konnten somit beim Kaffee die wunderschöne Aussicht ins Inntal genießen.

Danach war erstmal Schluss mit lustig. Es regnete in Strömen. Nun war das mit der Autobahn doch akzeptabel. So ging es über die Brennerautobahn bis an die italienische Grenze, wo der Regen nachließ. Also gleich wieder auf die Landstraße bis zum Ziel. Auf dem Zeltplatz angekommen schlugen unsere zwei (letzten) Zelter ihre Zelte auf, während der Rest ins Hotel ging. Durch einen Buchungsfehler konnten die Wohnfässer auf dem Zeltplatz erst ab morgen bezogen werden. Aber auf dem Camping-Restaurant waren wieder alle beisammen und ließen es sich bei gutem Essen gut gehen.

Montag , 28.8.2023
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Irgendwie hatten wir das vor 13 Jahren schon mal. Es regnete ununterbrochen, und kein Ende war abzusehen. Und Pässe fahren bei diesen Aussichten macht irgendwie keinen Spaß. Morgen sollte es besser werden - hieß es. So entschlossen wir uns - erstmals in unserer Geschichte - einen Ausflug mit dem Omnibus in die nächstgelegene Stadt Bruneck zu tätigen. Das Ticket bekamen wir kostenfrei vom Hotel!

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Hier zeigte sich, dass wir ein wirklich gutes Team beisammen hatten. Alle waren gut gelaunt und betrachteten den Ausflug als willkommene Abwechslung. Wir spazierten durch die Altstadt, besuchten das Schinkenmuseum und die Burg, sowie eine der Kirchen. Gegen Nachmittag kam sogar mal die Sonne raus, so dass wir ins Straßencafé sitzen konnten. Nach den Einkäufen fürs Abendessen (das Camping-Restaurant hat montags geschlossen) fuhren wir zurück.

Nun konnten die Wohnfässer (mit Heizung und Fernseher) bezogen werden. Im Vordach eines Fässer saßen wir zusammen und vesperten die gekauften Wurst- und Käsespezialitäten und die Salate.

Dienstag, 29.8.2023
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Auch heute wieder eine Parallele zur letzten Dolomitentour: Die Wolken rissen auf und gaben fantastische Ausblicke auf die umliegenden Berge frei, deren Gipfel nun alle mit Schnee gepudert waren. Also nichts wie rauf auf die Maschinen und los gings auf den Staller Sattel (2025 m), der gerade mal 10 km nach dem Campingplatz anstieg. Die Straßen waren zumeist noch nass, was das Kurvenerlebnis ein wenig einschränkte. Aber nach den letzten Tagen genossen wir unseren ersten Pass. Auf der österreichischen Seite waren die Straßen sogar trocken und ermöglichten richtige Kurveneinlagen.

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Die Freude über das trockene Wetter währte aber nicht lange, denn ab der Mittagspause in Lienz setzte wieder der Regen ein und sollte mehr oder weniger andauern bis zur Ankunft in unserem Lager. Pässe wie der Plöcken, Valcalda, Sappada und Kreuzberg konnten nur mit eingeschränkten Schräglagen befahren werden. Na wenigsten handelte es sich hier um die Einstiegstour die kaum über 2000 m hinausging. Abends aßen wir wieder im warmen Restaurant.

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 30.8.2023
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Nun sollte es aber wirklich besser werden. Die Straßen waren trocken, und die Schräglagenkünstler stürzten sich sogleich in die Kurven des Furkelpasses (1789 m), Das war ein so richtig guter Einstieg, denn kurz danach begann die berühmte Sellaronda mit dem Grödnerjoch, das auf 2119 m hinaufführte. Kurvendichte und Landschaften waren wirklich einzigartig - die Verkehrsdichte allerdings auch. Man kann die Bewohner verstehen, dass sie den Verkehr ab nächstes Jahr begrenzen wollen…

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Auf dem Grödner Joch legten wir unsere erste Pause im Restaurant ein mit fantastischem Blick ins Tal und auf das Sella-Massiv . Nach dem Abstieg ins Tal ging es gleich wieder hoch zum zum Sellajoch (2240 m). Bis dahin kamen wir auf den kurvigen, aber verkehrsreichen Strecken noch trockenen Fußes. Dann setzte auch hier wieder der Regen ein, wenn auch nicht so stark wie in den letzten Tagen. Aber die Straßen waren halt nass. Auf Pordoi (2239 m) und Falzarego (2105 m) mussten wir uns kurventechnisch etwas zurücknehmen. Wir schlossen die Sellaronda ab bei unserer Pause in der Fußgängerzone von Cortina d’Ampezzo - im selben Straßencafé wie 2010. Immerhin hatte es aufgehört zu regnen…

 

 

Donnerstag, 31.8.2023
Do23 Do1Der letzte Tourentag war angebrochen - und nun herrschte schönstes Sommerwetter. Nach dem gewohnt ausgiebigen Frühstück im Vordach eines der Wohnfässer ging es nun stramm südwärts zunächst über den weniger bekannten Campolongo (1875 m) als Einstieg. Kaum vom Einzugsgebiet der Sellaronda weg wurde der Verkehr schlagartig geringer. Durchs Cardevole-Tal wurde es dann noch bis zu 25° warm. Straßen und Aussichten waren vom Feinsten und erklären immer wieder, warum die Dolomiten so beliebt sind. In Agordo erfolgte der Nordschwenk, und wir befuhren nun einige Geheimtipps, die nicht nur mächtig Spaß machten, sondern auch relativ wenig befahren waren: Duran (1605 m), Staulanza (1773 m) und Giau (2236 m), wobei Letzterer wirklich einen würdigen Abschluss der Alpentour darstellte. Das war nun eine Kurvenorgie, wie man sie sich in den Dolomiten vorstellt. Die Regenfahrerei der letzten Tage war nehezu vergessen. Über Falzarego, Valparola und Furkel ging es dann heim. Auch ohne Sellaronda kann man es in den Dolomiten so richtig krachen lassen - bei überschaubarem Verkehr.

Do23 Do2Abends begingen wir unser letztes Abendessen im Camping-Restaurant, abgeschlossen mit einer Runde Lärchenlikör aufs Haus.

Freitag, 1.9.2023
Das wars nun auch schon wieder mit der Dolomitentour 2023. In einzelnen Gruppen begab man sich auf die Heimreise. Die mit 6 Transalpern größte Gruppe frühstückte noch mal ausgiebig in einem Café im Nachbarort Rasen. Das Wetter war nun so, wie es hätte die ganze Zeit sein sollen. Alles in allem mal wieder eine gelungene Alpentour und ein würdiges Revival der Dolomiten 2010.

Organisation: Georg Spindler
Bilder: Frank Doll, Arno Rott, Renate Kohlhas

 

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